Weihrauchzeder: Wissen für Erwachsene

Aussehen

  • hellgrün/gelblich
  • schuppenartig
  • kielartig
  • Unterteilung in männlich und weiblich
  • weiblich: – 3-4 Paar Deckschuppen welche kreuzgegenständig wachsen

– im geschlossen Zustand eiförmig

– wenn reif sind sie rot-braun

– 15-20 mm lang

  • männlich: – Pollenzapfen welche Heuschnupfen auslosen können

– Pollen werden im Winter abgegeben

– hellgelb/leicht grünlich

– die Farbe lässt den Baum im Winter gelblich aussehen

– 6-8 mm lang

  • männliche und weibliche Zapfen wachsen am selben Ast
  • länglich
  • abgeflacht
  • zugespitzt
  • weiß-bräunlich
  • 8-12 mm lang
  • weitverzweigt
  • gehen tief in den Boden
  • vom Boden bis in die Krone durchgehend
  • in Bodennähe weitausladend
  • je weiter oben desto aufrechter sind die Äste
  • fasrig
  • orange
  • längsfurcht
  • schuppig
  • lässt sich in dünnen Platten abziehen
    • der Baum ist immergrün
    • wird in seiner Heimat bis zu 60 Meter hoch
    • hat einen Stammdurchmesser von 3 bis 4,5 Meter

Herkunft

Die grün markierten Bereiche zeigen den Verbreitungsraum der Weihrauchzeder.

Das Verbreitungsgebiet der Weihrauchzeder, oder auch Kalifornische Flusszeder genannt, erstreckt sich entlang des pazifischen Westteils der USA und Mexikos. Aufgrund des Namens könnte man darauf schließen, dass dieser Baum nur in dem US-Amerikanischen Staat Kalifornien wächst, tatsächlich ist dies nicht der Fall. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Oregon entlang der Kaskadenkette über die Siskiyou Mountains, der Sierra Nevada in Kalifornien bis zu dem mexikanischen Bundesstaat Baja California.

Die Weihrauchzeder bevorzugt Höhen zwischen 900 und 3000 Metern als Standort.

Sie kommt allerdings auch sehr gut im Flachland zurecht, wie zum Beispiel in Parks und Baumsammlungen.

Klimatische Bedingungen

Die Jahresniederschlagsmenge, welche teilweise auch als Schnee fällt, variiert zwischen 500 und 2000 Millimeter. In extrem trockenen Jahren, überlebt die Weihrauchzeder auch mit einer Niederschlagsmenge unter 400 Millimeter. Dies gibt es im natürlichen Lebensraum der Weihrauchzeder häufig, oft liegt die Niederschlagsmenge während extrem trocken Sommer unter 25 Millimeter im Monat.

Die Weihrauchzeder kommt mit Extremtemperaturen bis zu −34 Grad Celsius und +48 Grad Celsius gut zu recht. In der Sierra Nevada (Höhenlagen von 1000 bis 2000 Meter), welche das Hauptverbreitungsgebiet der Weihrauchzeder ist, liegt die mittlere August-Temperatur bei ca. 21 Grad Celsius, dort gibt es durchschnittlich 158 frostfreie Tage und die Vegetationsperiode hält ca. 180 Tagen im Jahr an.

Standortsansprüche

Einer der Vorteile der Weihrauchzeder ist ihre große Schattenverträglichkeit. Als Halbschattenbaum ist sie oft in Mischwäldern zu finden. Die Baumart toleriert auch vollen Schatten über einen Zeitraum von mehreren Jahren.

Die Baumart wächst nicht in Reinbeständen. Lieber gliedert sie sich als Halbschattenbaum in Mischwälder ein. Die Weihrauchzeder bevorzugt Nadelmischwäldern wie zum Beispiel mit der Zuckerkiefer, der Gelbkiefer, der Silbertanne, der Prachttanne und Douglasien. Sie wächst dort im Schatten der anderen Baume heran und verdrängt dabei weniger schattenfeste Pionierarten.

In den Nadelwaldgebieten, in welchen die Weihrauchzeder wächst, bildet sich auf Grund ihrer fallen gelassenen Nadeln, ein saurer Boden. Die Baumart kommt auch gut mit sandigen und tonhaltigen Böden zurecht. Allerdings kommt die Flusszeder eher selten auf kalkhaltigen Untergründen vor.

Staunasse Lagen sind ungünstig für die Weihrauchzeder, deshalb werden diese gemieden.

Krankheiten/Risiken

Faktoren
Waldbrände
  • häufige und weitreichende Waldbrände In Kalifornien
  • weitreichende Waldbrände treten in den heimischen Forsten eher selten auf
Stammpilz
  • der Stammpilz befällt nur Baume welche älter als 200 Jahre sind
  • befällt das ganze Holz und macht es unbrauchbar zur Weiterverarbeitung
  • Name des Pilz: Weißpohrling
  • Befällt auch nur diese Baumart
Borkenkäfer
  • es handelt sich um den Phloeosinus
  • befällt nur kranke und schwache Bäume

Verwendung

Die Weihrauchzeder wird auch Bleistiftzeder genannt, dies ist auf die Verwendung des Holzes zurück zuführen. Wie der Name schon verrät, wird dieses Holz oft und gerne für die Bleistiftproduktion verwendet.
Aus den einfachen Grund, dass das Holz sich besonders einfach und gut bearbeiten lässt. Da es langfaserig ist, lässt es sich sehr gut von allen Seiten spitzen und franst dabei nicht aus.

Aufgrund der wunderschönen Farbe des Holzes, wird dies gerne, in den USA, zum Innenausbau von Häusern, zum bauen von Fensterrahmen und Türen genutzt (Kernholz ist rötlichbraun, Splintholz ist cremeweiß). Da die Jahresringe gut zu sehen sind, bildet sich im Holz ein wellenartiges Muster.

Außerdem ist das Holz der Weihrauchzeder dauerhaft was bedeutet, dass es nicht von Fäulnispilzen befallen werden kann. Zugleich riecht es angenehm nach Weihrauch (nicht der strenge Geruch aus der Kirche).

Trotz alledem spielt die Weihrauchzeder keine große wirtschaftliche Rolle, für die amerikanische Forstwirtschaft.  Dies ist auf die mangelnde Fähigkeit, Eigenbestände zu entwickeln, zurückzuführen.

Robustheit

  • das dichten Nadelkleids schützt die Weihrauchzeder vor Hagel

  • Tiefe Wurzeln schützen den Baum vorm entwurzeln bei Stürmen (Bäume müssen eine gewisse Höhe erreicht haben)

  • Hitzefest, da die Weihrauchzeder wenig Waser benötigt

  • kommt mit Abgasen und Immissionen gut zurecht

Hier gelangen sie zu den Quellen.

Entdecke weitere Bäume

2021-10-07T18:47:19+02:00Von |

Zuckerahorn: Wissen für Erwachsene

1. Natürliche Verbreitung

Beim Zuckerahorn handelt es sich nach aktuellem Wissensstand um eine mögliche Baumart als Ergänzung zu heimischen Baumarten. Sein natürliches Verbreitungsgebiet ist in Alaska, im südöstlichen Kanada und in der nordöstlichen USA

Natürliches Verbreitungsgebiet des Zuckerahorns14

2. Klimatische Bedingungen

In den Regionen, in denen der Zuckerahorn verbreitet ist, herrscht ein feucht/kühles Klima. In seinen Herkunftsregionen ist außerdem ein jährlicher Niederschlag von ca. 510 mm bis 2030 mm. Der Zuckerahorn verkraftet sowohl sehr kalte Temperaturen (bis zu -40 Grad), als auch sehr warme Temperaturen (bis zu +38 Grad). Der erste Frost tritt zwischen Anfang September und Mitte November auf. Wobei der sogenannte Spätfrost erst zwischen Mitte März und Mitte Juni auftritt.²

Interessant

Als Vergleich zu den Herkunftsregionen des Zuckerahorns, tritt der erste Frost hier in Kulmbach circa Anfang Dezember auf. Wobei der sogenannte Spätfrost erst ungefähr Anfang März auftritt.13

3. Standortbedingungen

Faktor

Bodenbeschaffenheit Lehm und Sand³
Lichtansprüche sonnig bis halbschattig¹
Nährstoffansprüche Gering¹
Konkurrenzansprüche Als Keimlinge: geringe Konkurrenzstärke, aufgrund des langsamen Wachstums4

Danach jedoch: hohe Konkurrenzstärke

Staunässetoleranz Empfindlich gegenüber Überflutungen² und Staunässe5

4. Blatt, Blüte und Frucht

Das Blatt des Zuckerahorns schaut wie ein normales Ahornblatt aus: Ein langer Stiel, gezähnter Blätterrand und die für ein Ahornblatt typischen fünf zugespitzten „Einzelblätter“. Die Blätter verfärben sich im Herbst orange-gelb-rot.6

Die Blütezeit des Zuckerahorns ist von März bis Mitte Mai. Wobei die ersten Blüten erst ab einem Baumalter von ca. 22 Jahren zu sehen sind.7

Vielleicht kennen Sie die Frucht des Zuckerahorns auch unter dem Begriff „Nasenzwicker“. Die Frucht des Zuckerahorns ist eine Flügelfrucht. Sie ist ca. drei bis fünf Zentimeter lang und besitzt zwei parallel gestellte Flügel.6 Die Früchte des Zuckerahorns reifen im Herbst. In der Frucht befinden sich die Samen. Diese Samen werden mit Hilfe des Windes in der nahen Umgebung verbreitet.8

5. Wachstum und Alter

In seiner Heimat erreicht der Zuckerahorn eine Höhe von 27-37 Meter und einen Durchmesser von ca. 76-91 Zentimetern. In Deutschland hingegen herrschen andere klimatische Bedingungen, weshalb die Spitzenhöhen aus seiner Heimat hier nur selten erreicht werden. Der Zuckerahorn kann ein Lebensalter von bis zu 400 Jahren erreichen.9

Circa 3 Jahre alter Zuckerahorn im Arboretum in Kulmbach:

Circa 50-70 Jahre alter Zuckerahorn:

6. Nutzung

In den gemäßigten Gebieten wird der Zuckerahorn als Zierpflanze in Gärten, Parks und an Straßen verwendet.10

Da das Holz des Zuckerahorns sehr hart und stabil ist, kann es zur Möbel- und Fußbodenherstellung verwendet werden.³ 5

Das Blatt des Zuckerahorns ziert die kanadische Flagge11:

Im Frühjahr werden die Stämme der Zuckerahornbäume angezapft (Es werden jedoch nur Bäume angezapft, die 40 Jahre alt oder älter sind). Zum Anzapfen wird ein Loch in den Stamm gebohrt, in das ein Zapfhahn hineingesteckt wird. Der Zuckersaft fließt dann in einen großen Eimer oder wird mithilfe eines Schlauches in ein weiter weg liegendes Gefäß befördert. Nachdem der Saft abgezapft wurde, muss daraus innerhalb von 24 Stunden Ahornsirup hergestellt werden. Im sogenannten „Zuckerhaus“ wird der Zuckersaft über mehrere Stunden langsam zum kochen gebracht und später dann eingedickt. Während diesem Vorgang karamellisiert der Zuckersaft → Entstehen der goldene Farbe des Ahornsirups. Im letzten Schritt wird der Ahornsirup gefiltert und in Flaschen eingefüllt.12

Interessant

Um 1 Liter Ahornsirup herzustellen, braucht man 40 Liter Zuckersaft.12

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7. Der Zuckerahorn hier im Arboretum + Interview

Hier im Kulmbacher Arboretum wurden 250 Zuckerahorn Bäume gepflanzt.

Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben steht der Zuckerahorn nicht alleine, sondern teilt sich seinen Standort hier im Arboretum Kulmbach mit dem Berg-Mammutbaum und dem Küstenmammutbaum. Warum das so ist, können Sie im folgenden Interview herausfinden.

Hier können Sie sich das Interview mit Frau Steinberger anhören: (Es wurde von Elena Brandl geführt und ist ebenfalls  auf der Webseite des Berg- Mammutbaums zu sehen)

Hier gelangen Sie zu den verwendeten Quellen dieser Seite.

2021-12-15T20:20:31+01:00Von |

Flaumeiche: Wissen für Erwachsene

Natürliches Verbreitungsgebiet

Die Flaumeiche hat ein großes natürliches Verbreitungsgebiet in Mittel- und Südeuropa (von Spanien bis Kaukasien). ³

In Deutschland findet man in Baden-Württemberg und Thüringen Bestände der reinen Art.

Am Mittelrhein, im Nahe- und Moseltal und in Brandenburg gibt es v. a. Hybriden. ¹²

lat. hybrida = Mischling

Hybride sind „aus Verschiedenartigem von zweierlei Herkunft zusammengesetzt“ (wobei die Kreuzung oft ungeplant erfolgt ist). ¹³

Standörtliche Voraussetzungen

Die Flaumeiche ist wärmeliebend und benötigt deswegen einen sonnigen Standort (mit hohen Sommertemperaturen ⁸).

Somit hat sie allerdings auch eine geringe Schattentoleranz. ³ ⁹

Die Flaumeiche hat eine hohe Trockentoleranz ³, aber eine geringe Staunässetoleranz ¹⁴.

Aufgrund der hohen Trockentoleranz wächst sie meist auf Standorten mit geringem Niederschlag. ⁸

Die Flaumeiche wächst bevorzugt auf flach- bis mittelgründigen, nährstoffreichen,  kalkhaltigen, trockenen Lehm- und Steinböden (Karst). ¹²

Sie ist aber sehr gut an verschiedene Böden angepasst. Somit kann sie auch auf steinigen und trockenen Standorten, sowie auf armen und erodierten Böden wachsen. ⁸ ⁹

Bezüglich des pH-Wertes ist sie anspruchslos. ³

Auf schlechten Standorten / extremen Lagen wächst die Flaumeiche nicht als Baum, sondern bildet eine Buschform aus. ¹⁵

Holz

Das Holz der Flaumeiche ist stabil, resistent ⁸ und sehr dauerhaft ¹⁰.

Aufgrund seiner Härte ist es jedoch schwer zu bearbeiten ³ und verzieht sich leicht ¹⁰. Deshalb ist die Holznutzung stark eingeschränkt und der Nutz- und Wirtschaftswert gering ¹¹.

Bedingt durch die Härte und die Dauerhaftigkeit findet es als Bahnschwelle, Verpackungsmaterial, Holzwerkzeug und Kohle Verwendung. Außerdem wird es in der Zimmerei und im Bootsbau verwendet. Hauptsächlich nutzt man das Holz aber als Brennholz. ³ ⁸

Ökologischer Wert

Die Bestände der Flaumeiche bringen viele Vorteile für die Tierwelt mit sich: Sie bieten einen Lebensraum für zahlreiche Reptilien- und Insektenarten ¹⁵, sowie für bedrohte Begleitarten wie Purpurklee, Kammwachtelweizen, Hallers Segge ¹⁹. Des Weiteren und dienen als Schutzwald und Bienenweide ¹¹ und die Eicheln können auch als Tierfutter verwendet werden ¹⁰.

In den Kronen kann sich eine artenreiche Kraut- und Strauchschicht entwickeln. ¹²

Die Flaumeiche kann auch eine Symbiose mit Trüffeln eingehen. Somit ist sie eine wichtige Baumart für die Trüffelzucht ³.

An kalkigen Steilhängen bietet sie einen Erosionsschutz ¹⁵. Der durch Wind und Wasser verursachte Bodenabtrag ist somit geringer.

Insgesamt kann man also sagen, dass ihr ökologischer Wert sehr hoch ist. ²

Schädlinge

Eichenwickler: Tortrix viridana

Eichenwickler sind Schmetterlinge aus der Familie der Wickler (Tortricidae).

Sie können durch Massenvermehrungen Kahlfraß verursachen ¹⁰ ¹³. Das führt zu einer Schwächung des Baumes und zu einem erhöhten Risiko z. B. durch Trockenheit abzusterben.

Außerdem werden die nachwachsenden Blätter oft von Eichenmehltau befallen. ¹³

Eichenmehltau:  Microsphaera alphitoides

Der Eichenmehltau ist ein Schlauchpilz der Ordnung Erysiphales. ¹³

Es werden v. a. junge Blätter von diesem befallen. ¹³ Auf der Oberfläche des Blattes wird ein weißes Oberflächenmycel gebildet, das mit Sporen (Konidien) eine Massenvermehrung durchführt. Saugorgane (Haustorien) in den Blattzellen entziehen der Eiche ihre Nährstoffe. ²

Hallimasch: Armillaria mellea

Der Hallimasch zählt zur Ordnung der Blätterpilze (Agaricales).

Gesunde Bäume können Hallimasch-Infektionen meistens abwehren. Wenn Bäume aber z. B. von Trockenheit betroffen sind, kommt es zur Infektion.

Es wächst ein Mycelstrang in die Wurzelrinde des Baumes. Der Pilz ist ein Rindenparasit. Er baut Holzstoff und Zellulose ab und erregt somit Weißfäule. ²

Eichenprozessionsspinner: Thaumetopea processionea

Eichenprozessionsspinner sind Schmetterlinge aus der Familie der Zahnspinner (Notodontidae). ¹³

Sie können Lichtungs- oder Kahlfraß verursachen, da sie sich von den Blättern des Baumes ernähren. Der Baum wird dadurch direkt oder durch die Folgeerscheinungen geschädigt. ¹³

Auch für Menschen stellt der Eichenprozessionsspinner eine Gefahr dar. Er bildet ab dem 3. Larvenstadium nämlich (ca. 0,1 mm große) Brennhaare. ² Im Hohlraum dieser Haare befindet sich ein lösliches Protein / Nesselgift (Thaumetopoein), das allergische Reaktionen beim Menschen auslöst. ¹⁶

Bekämpfung Eichenprozessionsspinner

Im folgendem Interview erläutert die Stadtförsterin Carmen Hombach, was genau der Eichenprozessionsspinner ist und welche Gefährdungen von diesem ausgehen.

In diesem Interview geht Carmen Hombach auf die unterschiedlichen Bekämpfungsmöglichkeiten des Eichenprozessionsspinners ein. Außerdem schildert sie die Behandlung der Eichen in Kulmbach.

Dieses Video zeigt die Behandlung der Eichen in Kulmbach mit Neem Protect.

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andere Risiken

  • Konkurrenzschwäche ²¹

  • Spätfrostempfindlichkeit ¹⁴

  • Geringe Staunässetoleranz ¹⁴

  • Anfälligkeit gegen Wildeinfluss ¹⁴

Stärken

  • Hohe Trockentoleranz ³

  • Kälteresistenz / hohe Winterhärte ³

      • Winterkältetoleranz bis -20 °C ¹⁴
      • (aber Spätfrost empfindlich! ¹⁴)
  • hohe Toleranz gegen Sommerwärme ⁸

  • Sehr gute Anpassung an verschiedene Böden ⁸ ⁹

      • auch steinig-trockene Böden ⁸ ⁹
      • häufig auch arme und erodierte Böden ⁸ ⁹
  • hoher ökologischer Wert

Vergleich mit (anderen) heimischen Eichen

Flaumeiche Stieleiche Traubeneiche
ganzer Baum
Blätter

Blattunterseiten sind flaumig behaart

Blätter sind kurz gestielt

Blätter sind lang gestielt

Früchte

Fruchtstände sind lang gestielt

Fruchtstände sind kurz gestielt

Gegenüber starker Trockenheit und Sommerwärme zeigt die Flaumeiche eine bessere Toleranz als die Stiel- und Traubeneiche. ²⁰ Die Flaumeiche hat deswegen aber auch eine geringere Schattentoleranz als die Stiel-und Traubeneiche. ¹⁴

Außerdem ist die Konkurrenzkraft ²⁰ und das Wachstum der Flaumeiche schwächer ¹¹.

Vergleich mit Zerr-Eiche / Roteiche

Flaum-Eiche Zerr-Eiche Roteiche
Natürliche Verbreitung: Mittel- und Südeuropa ³ Südeuropa und Kleinasien ⁴ Osten USA und Südosten Kanadas ⁵
Höchstalter: 500 Jahre ¹⁰ 200 Jahre ¹⁸ 400 Jahre ²⁶
Höhe: bis zu 25 Meter ¹⁰ Bis zu 35 Meter ¹⁸ 20 – 30 Meter ⁵
Blätter: 5 – 10 cm lang ¹, gelappt ¹, in der Form sehr variabel ⁶

Blattunterseite: flaumig-filzig behaart ¹

(-> Namensherkunft)

bis zu 13 cm lang, tief gelappt ²⁵,

in der Form sehr variabel ¹⁸

bis zu 23 cm lang,

jede Blatthälfte weist vier bis fünf Lappen auf

²⁶

Blüten: unscheinbar ⁶

Blütezeit: April – Mai ⁶ ⁷

unscheinbar ⁶

Blütezeit: April ⁶

unscheinbar ⁶

Blütezeit: Mai ⁶ ⁷

Früchte: 1,5 – 2 cm lang ⁶, eiförmig ⁶

Fruchtreife: September – Oktober ⁷

lang ausgezogene Fruchtbecherschuppen,

Fruchtreife: September – Oktober ⁶ ⁷

ca. 2 cm groß,

Fruchtreife: September – Oktober ⁶ ⁷

Borke / Rinde: graubraun, rissig ²⁴ stark rissig ²⁵ grau und glatt (später dünnschuppig)¹³
Wurzeln: Erst Pfahlwurzel- , später Herzwurzelsystem ⁷(tiefwurzelnd ¹⁷) Pfahlwurzel (und tiefe Seitenwurzeln) ¹⁸ Erst Pfahlwurzel- , später Herzwurzelsystem ⁷

(mehr …)

2021-12-04T13:40:43+01:00Von |

Zerreiche: Wissen für Erwachsene


I. „Guten Tag!“

Herzlich Willkommen auf der Erwachsenenseite der Quercus Cerris.

In den folgenden Abschnitten bekommen sie eine Mischung aus detaillierten Daten, schon bekannten Fakten, aber auch neuen, außergewöhnlichen Aspekten der Zerreiche.

Viel Spaß!!!


II. Die Zerreiche im Überblick

Um gleich zu Beginn die wichtigsten Daten der Zerreiche zu erfahren, können Sie sich in der nachfolgenden Tabelle informieren.

Mehr Details folgen im weiteren Verlauf der Webseite!

Höhe bis zu 35m(ungefähr die Höhe des Kulmbacher Rehturm!)
Stammdurchmesser 60-200cm
geschätztes Höchstalter 200 Jahre
bevorzugte Temperatur 4-19°C im Durchschnitt
Form gerader Stamm und gleichmäßige Krone 
Wachstum relativ schnell wachsende Art (industrieller Nutzen schon ab 12 Jahren möglich)
Artenvielfalt hoher ökologischer Wert (Nahrungsquelle, Lebensraum, Pflanzenwelt)
Waldgesellschaft Eichen, Rotbuchen, Ahorne, Kastanien, Tannen, Kiefern, Buschwerk
Nutzen Holzverarbeitung, Brennholz, Papierherstellung
Blätter dunkelgrün, leicht gebuchtet, bis zu 12cm lang
Blüten  circa 10cm lang, grün-rötlich
Zweige grau und filzig, kleine rotbraune Knospen
Borke (=Rinde) graubraun und tiefrissig
Wurzelsystem Pfahlwurzeln und tiefe Seitenwurzeln

III. Natürliche Verbreitung

Hier können Sie etwas über die Eiche und ihre Gesellschaft erfahren:

Das ist interessant:

  • Vorkommen: von ca. 450-550m Seehöhe (üNN)
  • Arboretum auf ca. 450m (üNN)
  • Eiche oft in Gesellschaft mit anderen Eichen, Kastanien, Hainbuchen, Kiefern1
  • Temperaturen von bis zu -20°C kein Problem2
  • gerne im Sonnenlicht und Halbschatten

Die folgende Karte zeigt das natürliche Verbreitungsgebiet der Zerreiche:

Das ist interessant:

  • Beispiele Herkunftsländer: Albanien, Bulgarien, Ungarn, Slowenien, Italien (–> Mittelmeerraum)
  • außerdem teilweise: Schweiz, Türkei
  • sommerliche Temperaturen


IV. Die Zerreiche in Kulmbach

Wieso ist die Zerreiche eigentlich Teil des Kulmbacher Aboretums?

Die Zerreiche in Deutschland

Wie Sie ja schon erfahren haben, gilt Deutschland nicht als natürliches Verbreitungsgebiet der Zerreiche. Trotzdem kann man innerhalb der Bundesrepublik einigen Exemplare von Quercus Cerris finden. So zum Beispiel im Ökologischen-Botanischen Garten der Universität Bayreuth, im Coburger Hofgarten oder im Botanischen Garten Bonn, um nur ein paar Exemplare zu nennen. Hinzu kommen die vielen Bäume, die in privaten Gärten oder Parkanlagen stehen. Die Zerreiche wird nämlich auch außerhalb von botanischen Gärten immer bekannter und beliebter.

Die Zerreiche im Kulmbacher Arboretum

Man geht davon aus, dass die Zerreiche mit ihrer Beschaffenheit geeignet ist, um in unseren heimischen Wäldern zurecht zu kommen. Deswegen ist sie Teil des Kulmbacher Arboretums und es wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zeigen, wie sie sich entwickelt und ob sie als Ergänzung für die heimischen Baumarten dienen kann. Es gilt aber stets zubeachten, dass ein Arboretum immer ein Experiment ist und man noch keine klare Aussagen über die Zukunft der Quercus Cerris in Kulmbach treffen kann!


V. Standort

Nun erfahren Sie alles rund um den Standort der Zerreiche. Wie ist die optimale Bodenbeschaffenheit? Welchen Lebensraum bietet die Eiche? Informationen dazu und Weiteres erhalten Sie, indem Sie auf die bunten Felder drücken!

Boden

Bevorzugt wächst die Eiche auf frischen und lockeren Böden, in denen die Wurzeln gut wachsen können. Sie kommt aber auch mit trockenen Böden ganz gut zurecht. Negativ wirken sich sehr nasse Böden auf die Eiche aus1!

Temperatur und Niederschlag

Die Eiche gedeiht am Besten bei einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von ca. 400-3000mm (natürliches Verbreitungsgebiet) und bei einer Jahresmitteltemperatur von ca. 6-15°C. Im Vergleich dazu Kulmbach mit einer Niederschlagsmenge von ca. 650mm und einer Durchschnittstemperatur von 9,1°C2,8,9.

Wurzeln

Die Zerreiche ist wie die anderen Eichenarten (z.B. Roteiche oder Stieleiche) ein Tiefwurzler, d.h. sie bildet tiefe Pfahlwurzeln aus. Dadurch ist es ihr möglich auch festere Bodenschichten zu durchdringen und tiefer gelegene Wasserschichten zu erreichen. Diese tieferen Wurzeln geben der Eiche großen Halt, dadurch ist sie weniger anfällig für Sturmschäden1,2,15.

Konkurrenz

Die Zerreiche wächst bereits in jungen Jahren relativ schnell, außer bei hoher Dichte der „krautigen Vegetation“1. Krautige Vegetation sind zum Beispiel Blaubeeren, die auch innerhalb des Arboretums wachsen. Um der Zerreiche einen möglichst optimalen Standort zu bieten, wurde noch vor der Pflanzung der Blaubeerenbestand innerhalb des Arboretums ausgedünnt und an einigen Stellen komplett entfernt. Diese Maßnahme zusammen mit genügend Abstand zwischen den Eichensetzlingen führt dazu, dass sich die Pflanzen nicht gegenseitig behindern!

Invasivität

Invasivität bedeutet in der Pflanzenwelt, dass sich Neu-Pflanzen (sog. Neophyten) in einem Gebiet unkontrolliert ausbreiten und dem hiesigen Ökosystem schaden, indem sie zum Beispiel heimische Arten verdrängen. Bei der Zerreiche wurde in England teilweise eine solche unkontrollierte Ausbreitung festgestellt und sie ist deswegen als „potentiell invasiv eingestuft“1,3. In Deutschland steht die Quercus Cerris unter dem Forstvermehrungsschutzgesetz2,3.

Lebensraum Zerreiche

Experten sind der Meinung, dass die Zerreiche einen unschätzbaren ökologischen Wert hat4. Sie dient vielen Säugetieren, wie zum Beispiel Wildschweinen oder Rehen, als Nahrungsquelle und eine große Anzahl an Vogelarten ernährt sich von den besonders nahrhaften Eicheln der Quercus Cerris. Hinzukommt die Funktion als Bienenweide, also als Pflanze die sehr oft von Bienen angeflogen wird2. Vorab haben Sie bereits erfahren, dass die Zerreiche vorwiegend in Laubmischwäldern zusammen mit anderen Baumarten vorkommt. In Mitteleuropa kann man sie vor allem in riesigen Eichenwäldern zusammen mit der Flaumeiche finden. Dort bietet sie neben der Nahrungsquelle auch einen natürliche Schutz für Tiere unter ihrer ausladenden Krone. Außerdem wird sie auch heute gerne als Parkbaum genutzt und spendet den Menschen einen angenehmen natürlichen Schatten4.


VI. Blüte, Früchte und Blätter

Dieser Abschnitt informiert über die Blüten und Samen der Zerreiche. Zudem erfahren Sie Details über die Früchte und Blätter.

Das ist interessant:7

  • Eichel bis zu 3cm lang und abgeflachte Spitze
  • ca. 1,8cm im Durchmesser
  • direkt auf Zweig sitzend oder an kurzem Stiel
  • meist zur Hälfte vom Becher (Schale) eingeschlossen
  • Becher behaart und ca. 1cm lang
  • lange, filzige Schuppen
  • Eichel bis zu 2 Jahre Reifezeit5,6,15

Das ist interessant:7,14

  • Eiche wirft Laub ab
  • Maße: ca. 6-13cm x 3-8cm (unterschiedliche Größen)
  • Form: länglich-elliptisch
  • 5-12 Paare Seitennerven (sichtbar als „Verzweigungen“)
  • Blattspitze stumpf
  • Blattstil: ca. 0,5-2,0cm lang
  • Farbe: oben dunkelgrün und rau, unten leicht blass grün
  • Behaarung: sternförmige, kurze Behaarung (oben & unten)

Das ist interessant:

Da die Blätter der Zerreiche oft von Baum zu Baum sehr unterschiedlich aussehen können (z.B. Farbgebung, Maserung oder Form), wurden vor allem in der Anfangszeit der Botanik manchmal Fehler bei der Zuordnung von Eichensetzlingen gemacht.  Später hat sich dann herausgestellt, dass viele Setzlinge von der Quercus Cerris „abstammten“6.

6

Das ist interessant:7

a) Zweige:

  • knorrige Zweige
  • leicht behaart und graubraune Farbe

b) Knospen:

  • Knospen ca. 3-4mm lang (eiförmig)
  • behaarte Nebenblätter und gedrehte Schuppen

c) Blüten:

  • männliche Blüten im Juni:
  • Blüten an hängenden Kätzchen (ca. 5-6cm lang)
  • Farbe: karminrot bis gelbbraun
  • weibliche Blüten:
  • an kurzem behaarten Stiel
  • 4 Griffel

–> Samen können bis zu 3km weit fliegen5!


VII. Umweltrisiken der Zerreiche

So wie bei fast allen Pflanzen dieser Erde gibt es auch Umwelteinflüsse, die der Zerreiche schaden. Man kann sie in biotische (=belebte) Faktoren und abiotische (=unbelebte) Faktoren einteilen. Der folgende Abschnitt soll einen Überblick über die wichtigsten Umweltfaktoren geben.

Pilze: (z.B. Honiggelber Hallimasch, Rindenbrand)2,12
–> führt zu Eichensterben, Vitalitätsverlust
–> Problem oft zusammen mit anderen Stressfaktoren
–> Komplexkrankheiten
———————————————————-

Insekten: (z.B. Schwammspinner, Prozessionsspinner)2

–> Spinner: Blätter werden angefressen
–> Borkenkäfer: Schädigung der Rinde des Baums
–> andere Tiere: oft schwerer Gallwespenbefall
–> oft schon bei jungen Bäumen (–> schwächt den Baum)
–> Befall oft ab 15. Lebensjahr
–> Befall kann sehr lange dauern (ca. 3 Jahre)
———————————————————-
Pflanzen: (z.B. Eichenmistel)10,11
–> Halbschmarotzer (kann auch Photosynthese betreiben)
–> nimmt der Eiche Nährstoffe und Wasser weg
Bisse: (z.B. durch Rehe oder andere Tiere)1,13
–> Wildbiss durch z.B. Rehe oder Wildschweine
–> Eiche kann nicht richtig wachsen oder stirbt ab
———————————————————-
Feuer:Waldbrände (!)1
–> geringe Resistenz –> Eiche stirbt ab
–> hohe Resilienz (Anpassungsfähigkeit)
———————————————————-
Frost & Schnee: Winter1,2,13
–> Eiche friert schon ab -20°C (frostanfällig)
–> resistent gegen Schneebruch
———————————————————-
Sturm: Orkan, Herbststurm2,13
–> Eiche standfest (–> als Windschutz geeignet!)
–> geringe Sturmanfälligkeit (Pfahlwurzel, tiefe, starke Seitenwurzeln)

Interessantes zu den Bildern

Bild links: Foto eines Honiggelben Hallimaschs

 Bild  rechts: Foto vom Arboretum der Zerreiche


VIII. Ökologischer und ökonomischer Nutzen der Zerreiche

In diesem Abschnitt dreht sich alles um das Thema „Nutzen“. Auf der einen Seite steht immer der ökonomische, also wirtschaftliche Nutzen, der besonders für den kommerziellen Waldbau eine wichtige Rolle spielt. Ebenso wichtig ist aber auch die Frage nach dem ökologischen Nutzen!

Ökologischer Nutzen

Lebensraum für eine große Vielfalt an Tieren (z.B. Wildschweine, Rehe, Vögel)

– Zerreiche oft als Allee- und Parkbaum gepflanzt1,2

– dient als Bodenschutz (z.B. bei Überschwemmungen oder Erosion)

– Bietet Nahrungsquelle und speziell für Bienen ist sie eine Bienenweide1,2

Biomassefunktion (wichtig für z.B. CO2-Abbau)1

– könnte immer größer Rolle für die Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel spielen4

–> Testbaum in Arboreten

Privater Erwerb von Setzlingen teilweise erlaubt –> immer größere Zahl in privaten Gärten und Parks

Ökonomischer Nutzen

– Holz leicht sägbar, schleifbar, streichbar und färbbar12

Verklebung (von Furnier) leicht möglich12 

– sehr gut als Brennholz einsetzbar (hohe Dichte)2,12

– Hochwertige Stämme im Schiffsbau, Innenausbau und für Paneele verwendbar12

Papierindustrie zur Gewinnung von Lignin & Cellulose12

– Produktion von Bahnschwellen und in den USA Verwendung als Bauholz15

– in der traditionellen mediterranen Medizin zur Behandlung von Infektionen eingesetzt.

– außerdem mögliche Wirkung gegen Erreger Staphylococcus aureus (Staphylokokken)1,2,15

–> insgesamt aber eher geringwertig für Nutzungszwecke, da Holzqualität oft ungenügend1


IX. Zukunftsaussichten

Wie wird es der Zerreiche in Bayern (Kulmbach) in der Zukunft gehen? Dazu gibt es mehrere Expertenmeinungen, unter anderem auch die der Kulmbacher Stadtförsterin Carmen Hombach, die freundlicherweise für ein Interview zur Verfügung stand.

„Die Prognose für die Zerreiche im Klimawandel ist sehr positiv. Dort, wo bis jetzt die niedrigen Wintertemperaturen zu einem erhöhten bis sehr hohen Anbaurisiko führen, wie z. B. in den ostbayerischen Mittelgebirgen, wird dieses mit den steigenden Temperaturerhöhungen zukünftig sinken. In weiten Teilen Bayerns ist der Anbau von Zerreiche in Zukunft mit einem geringen bis sehr geringem Risiko möglich12.“

„Die Zerr-Eiche kann in Verbund mit anderen Laubholzarten einen tollen Mischwald bilden, der durchaus zukunftssicher bestehen wird. Die Ausgangslage ist gut und die Zukunft wird zeigen, wie sich die Zerr-Eiche bei uns entwickelt. Insgesamt bildet das Arboretum eine sehr gute Möglichkeit […] eigene Erfahrungen zu sammeln19.“

X. Vielen Dank!


Hier gelangen Sie zur Quellenangabe.

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2022-06-27T18:39:03+02:00Von |

Korsische Schwarzkiefer: Wissen für Erwachsene

Verbreitungsgebiet

Natürlicherweise wächst die Korsische Schwarzkiefer auf Korsika, Sizilien und in Kalabrien auf Höhen von etwa 950 bis 1800 Metern Höhe.(1)

Es gibt in Deutschland verschiedene Testflächen auf denen der Baum gepflanzt wurde. Einmal in Brandenburg(1), in Unterfranken(2) und zuletzt auch hier in Kulmbach.

  • Jahresmitteltemperatur: 11 bis 19°C(1)
  • 700 – 1000 mm Niederschlag/Jahr(1)
  • Lichtbedarf: Halbschatten mit Tendenz zu sonnig(1)

Wachstum

  • durchschnittlich 50m hoch(1)
  • Stammdurchmesser: 189cm(1)
  • wird normalerweise 400 Jahre alt(1)
  • Zapfen enthalten jeweils 30-40 Samen(1)
  • wächst gerade nach oben(1)
  • Krone erst kegel-, dann schirmförmig(1)
  • Pfahlwurzelsystem(1)
  • im mittleren Jugendwachstum relativ konkurrenzschwach(1)
  • pH-indiffernt(1)
  • verträgt keinen freien Kalk(1)
  • keine schweren Böde(1)
  • salztolerant(1)
  • Schluff und Lehm sehr vielversprechend(1)

Holz

  • Borke: dunkelbraun-grau bis schwarz(1)

  • hochwertigstes Holz unter den Schwarzkiefern(2)

  • gelblicher, breiter Splint(1)

  • rotbrauner Kern(1)

  • harzreich(1)

Bauholz

  • im Schiffbau(1)
  • Möbelbau(1)
  • Geeignet für Papierindustrie(1)
  • Energieholz(1)
  • Streuauflagen(1)
  • Vogelfutter(2)

Gefährdungen

  • Extreme und lang anhaltende Hitze(1),(2)
  • Wühlmäuse(1)
  • Kieferntriebsterben(1),(2)
  • Blauer Kiefernprachtkiefer(1),(4)

und weitere, die Sie im Steckbrief finden.

Vielen Dank, dass Sie sich für die Korsische Schwarzkiefer interessiern. Hier finden Sie die Quellen.

2021-12-16T21:38:56+01:00Von |

Roteiche: Wissen für Erwachsene

Herkunft

  • ursprüngliches Verbreitungsgebiet der Roteiche: östliches Nordamerika in Höhenlagen bis zu 1600 Metern
  • Anpflanzung aufgrund der rötlichen Herbstfärbung als Park-und Alleebaum in Mitteleuropa seit Mitte des 18. Jahrhunderts
  • Anfang des 20. Jahrhunderts als Kompensation für den Verfall der einheimischen Eichen-Arten angepflanzt, wodurch selbst vermehrende Roteichenbestände entstanden
Größe 20 bis 30 Meter
Stammdurchmesser Bis zu 2 Meter
Form Runde Baumkrone
Alter Bis zu 400 Jahre

Blätter

  • Bis zu 20 cm lang und 10 cm breit an einem bis zu 5 cm langen gelblichen Stiel
  • Auf jeder Seite vier bis fünf Blattlappen, die durch bis zu 5 cm lange Buchten abgeteilt sind
  • Die Enden der Blattlappen laufen spitz zu
  • Blätter in den ersten drei Wochen nach dem Austrieb gelb, anschießend grün
  • Im Herbst: orange bis rot leuchtend

Struktur der Borke

  • Bei jungen Bäumen: Glatt und grau
  • Später: Bildung von dünnschuppiger Borke

Wurzelsystem

  • Jugend: Pfahlwurzelsystem (Die Keimwurzel entwickelt sich zur Hauptwurzel welche vertikal in den Boden wächst)
  • Später: Herzwurzelsystem (Kombination aus Wurzeln, die für optimale Versorgung in die Tiefe reichen und aus Wurzeln, die sich Nährstoffe und Wasser aus bodennahen Schichten ziehen)
  • Durchwurzelungstiefe von rund 3 Metern möglich

Standortsbindungen

  • Roteiche stellt an den Boden eher geringe Ansprüche
  • Wächst auch auf nährstoffarmen steinigen und sandigen Böden
  • Beste Wuchsleistung an hellen, warmen Standorten und auf basischen, tiefgründigen Böden
  • ungeeignete Standorte:
    • lange Überflutung
    • starkes Stauwasser
    • Kalk im Oberboden
    • extrem trockene Standorte
    • strenger Ton

Anpflanzung

  • Oft als Zierbaum in Städten
  • Nahrungsquelle für zahlreiche Tierarten

Biotische und abiotische Faktoren

  • Eichenwelke kann rasch Bestände zum Absterben bringen; Verbreitung durch Borkenkäfern
  • Wurzelfäule vor allem in kalkhaltigen und wechseltrockenen Gebieten
    • Zuwachsverlust, Kronenverlichtung und Wurzelbrüche
    • Entwicklungsstörungen bei karbonhaltigen Oberböden
  • starke Entlaubung von Einzelbäumen bis hin zum Absterben ganzer Bestände durch den Schwammspinner
  • Starker Verbiss von Reh-und Rotwild
  • Allerdings: immun gegen Mehltaupilz
  • Schädlinge:
    • Grüne Eichenwickler
    • Gemeine Frostspanner
    • Eichenprozessionsspinner
    • Schwammspinner
    • Eichenprachtkäfer

Wachstumsprozess

  • fast doppelt so schnelles Wachstum wie einheimische Arten,
  • Spitzenwerte im Jungendwachstum: über 2m Länge im Jahr
  • Triebwachstum erfolgt in zwei Perioden (Johannistrieb):
    • Mitte Mai bis Anfang Juni
    • Ende Juli bis Anfang August

Früchte/Samen

  • Eicheln haben im durchschnitt einen Durchmesser von 2 cm und sind hellbraun
  • Eicheln reifen erst im zweiten Jahr
  • Fruchtbecher hängt an einem 1 cm langen Stiel

Blüte

  • männlichen Blütenstände hängen locker herab
  • weiblichen Blüten sitzen einzeln oder paarweise auf den Ästen
  • Blüten sind gelblich grün
  • Blütezeit in Mitteleuropa: Mitte Mai
  • Roteiche blüht bereits in relativ jungem Alter von 25 bis 30 Jahren

Holz

  • Rötlicher Farbton
  • Grobporig, mit weitlumigen Gefäßen
  • Relativ dicht  => hartes, schweres Holz
  • Ähnliche Verwendung wie das Holz der einheimischen Stieleiche und Traubeneiche, aber durch unregelmäßige Maserung weniger wertvoll (ca. 30% weniger Wert)
  • Bauholzverwendung: im Außenbau Imprägnierung notwendig
  • Geeignet für:
    • Tischlerarbeiten
    • Parkettholz
    • Treppenbau
    • Herstellung von Fenstern und Türen
    • Herstellung von Holzkohle
    • Und als Brennholz
  • Ungeeignet für Fassbau, da die Verthyllung der Gefäße nicht so intensiv ist wie bei heimischen Arten  => undicht

Verthyllung

Als Verthyllung bezeichnet man das Verschließen nicht mehr genutzter Gefäße speziell bei bedecktsamigen Pflanzen.

Warum wird der Baum hier gepflanzt?

Anpflanzung, da:
  • widerstandsfähiger als heimische Arten gegen den Mehltaupilz
  • an gleichen Standorten schnelleres Wachstum als Stiel und Traubeneiche

Hier sind die verwendeten Quellen!

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2021-12-22T19:38:37+01:00Von |

Libanonzeder: Wissen für Erwachsene

Allgemeines

Das Klimaarboretum am Trimm-Dich-Pfad dient wissenschaftlichen Untersuchungen, die beinhalten ob gewisse Baumarten – wie auch die Libanonzeder – dem Klimawandel gewachsen sind und als zusätzliche alternative Baumarten in Frage kommen.

Warum ist die Libanonzeder im Arboretum angepflanzt ?

Die Libanonzeder ist extrem anpassungsfähig an verschiedene Standorte ², um dies aber langfristig zu erforschen, ist sie als Versuchsbaumart im Arboretum gepflanzt.

Die Libanonzeder ist auf dem Staatswappen des Libanon abgebildet 6.

Nadeln und Zapfen

Die Nadeln der Libanonzeder sind immergrün und ungefähr eineinhalb bis dreieinhalb Zentimeter lang und etwa einen Millimeter dick und treten in Büscheln auf. Der Umriss ist abgeflacht vierkantig mit Spaltöffnungen an allen Seiten 6.

Der Baum besitzt Zapfen (siehe oberes Bild), die ungefähr ein Zentimeter groß und bläu-grünlich gefärbt sind 6. Diese beinhalten Samenschuppen 1, welche durch das Zerfallen der Zapfen in Winter ausgestreut werden 1.

Die männlichen Blüten (siehe unteres Bild) sind etwa fünf Zentimeter groß und bräun-gelblich gefärbt. Ihre Form ist länglich-eiförmig 6.

Die weiblichen Blüten der Libanonzeder sind sehr unscheinbar, sehr weit oben im Baum versteckt 1.

=> Das bewundernswerte ist, dass die Zeder im Herbst blüht 1.

Wachstum und Alter

Die Libanonzeder wächst sehr langsam und breitet zuerst ihr Pfahlwurzelsystem 2 aus. Allerdings kann das Wachstum durch eine hohe Wasserversorgung gesteigert werden und der Baum erholt sich schnell von Trockenheitsperioden 2. Jedoch ist für ein gutes Wachstum ein jährlicher Niederschlag von mindestens 500 Millimeter notwendig 2,4.

Die Libanonzeder kann Höhen von über 46m 6,3 und einen Stammdurchmesser von mehr als 2m 5 erreichen.

Jungbaum

Altbaum

Natürliche Verbreitung

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in der Türkei, vor allem im westlichen und mittleren Taurusgebirge, im Libanon und in Syrien. Die Libanonzeder lässt sich in Höhenlagen von 500 bis 2400m finden ².

Künstliche Verbreitung

Die Zeder wurde auch künstlich in verschiedenen Länder angepflanzt. Bereits in Italien, Bulgarien, in Mittelgebirgslagen Frankreichs, Usbekistan, Israel, auf der Krim und in Mitteleuropa sind sie zu finden. Allerdings ist sie bei uns eher als Parkbaum zu finden und es gibt bisher nur wenige Anbauversuche (zum Beispiel in Bayreuth) ².

Bedingungen an das Klima

Der jährliche Niederschlag sollte zwischen 600 und 1200 Millimeter liegen, welcher überwiegend im Winter fällt. Die in ihrer Heimat herrschende Temperatur liegt zwischen 6 bis 12 Grad Celsius. Die Libanonzeder ist zudem sehr hitzetolerant und kältetolerant und kann Extremtemperaturen von -35 bis zu über 30 Grad Celsius standhalten ².

Standortsbedingungen ²

Zukunftschancen

Die Libanonzeder könnte nach aktuellem Wissenstand eine potentielle Baumart für die Anpassung des Waldes an den Klimawandel sein. Aufgrund des geringen Wissenstandes sind weitere wissenschaftliche Untersuchungen unabdingbar ².

Risiken

  • Pilze stellen keine große Gefahr dar 2
  • Insekten verursachen erhebliche Schäden, wie Kahlfraß 2
  • in natürlicher Heimat: Verbiss in jungen Jahren durch Ziegen 2
  • mittlere Feueranfälligkeit, aber Kienölgewinnumg kann zu Waldbränden führen 2,7,8, 9,10,11

Ökosystemleistungen

  • Funktion als Biomasse 2
  • Kronenverwendung als Schnittgrün 2
  • Gewinnung von Kienöl 2,8,9,10,11
  • in natürlichen Arealen: wichtig für den Bodenschutz 2
  • sehr schöne, attraktive Baumart 2
  • aromatischer Geruch 12

Die Libanonzeder wird häufig in der Bibel genannt als Symbol des Hohen und des Erhabenen und als Symbol der Kraft und der Ausdauer (zum Beispiel: Ezechiel 31,3 oder 2.Chronik 2,2.7-8)12.

Außerdem trägt sie als Beiname „Baum Gottes“, weil früher aus ihrem Holz Paläste und Tempel gebaut wurden 12.

Wirtschaftliche Bedeutung

Da das Holz der Zeder sehr witterungsbeständig 2 ist,  ist es als Bau-, Tischler- und Möbelholz 2,4,5,6,7 geeignet und kann auch für Dachkonstruktionen, Säulen, Wände und für den Schiffsbau 2 verwendet werden (wie auch früher Alexander der Große aus Libanonzedernholz eine Schiffsflotte bauen lassen hat 12 ). Zur Energiegewinnung kann es als Brennholz 2 genutzt werden.

Die Libanonzeder dient in ihren natürlichen Arealen als Bodenschutz vor Erosionen 2.

Zudem kann Kienöl gewonnen werden, welches für die medizinische Nutzung und die Parfümindustrie von Nutzen ist. Kienöl wird durch die trockene Destillation des harzreichen Holzes der Wurzelstöcke von Nadelbäumen hergestellt 2,8,9,10,11.

Nun sind sie umfassend über die wundervolle Baumart „Libanonzeder“ informiert. 

Informieren sie sich auch gerne über viele weitere Baumarten des Klimaarboretums.

Auf Wiedersehen!

Quellen

Hier gelangen sie zu den verwendeten Quellen.

2021-12-16T21:49:36+01:00Von |

Küsten-Mammutbaum: Wissen für Erwachsene

Auf diesem Teil der Website bekommen Sie alle wichtigen Informationen zum Küsten-Mammutbaum. Der Erwachsenenbereich ist nicht nur detaillreicher gestaltet, sondern geht auch auf den wissenschaftlichen Aspekt des Arboretums ein. So bekommen Sie unter anderem auch die Zukunftaussichten des Küsten-Mammutbaumes im Bezug auf die Veränderung des Klimas mitgeteilt.

EINFÜHRUNG

Haben Sie schon einmal von dem Baum „Hyperion“ gehört? Er ist bis jetzt der höchste bekannte Baum unserer Erde mit einer erstaunlichen Höhe von 115,85 m. Die letzte Messung des Baumes fand 2017 statt und er ragt immer noch über alle anderen Bäume hinaus. Können Sie sich vorstellen, dass ein solcher Küsten-Mammutbaum im kleineren Maßstab im Kulmbacher Stadtwald wächst?

1.Überblick

VERGLEICH

Standort Westküste Nordamerkias Mitteleuropa
Höhe Bis über 110 Meter 40 – 50 Meter
Alter

500 – 2500 Jahre

unbekannt
Durchmesser Bis zu 7 Meter ca. 6 Meter

Zudem gibt es einen jährlichen Zuwachs von etwa 60 – 200 Zentimeter. 3, 5, 7, 8

2. Standort

3. Risiken

Der Küstenmammutbaum ist generell wenig anfällig für Krankheiten. Ein Problem in der Keimphase ist jedoch die Grauschimmelfäule. Außerdem lösen die Stammfäule-Erreger Bonar und Baxt, welche in alten Stämmen in Bodennähe durch Brandwunden oder Astbrüche in das Kernholz vordringen, Braunfäule und Weißfäule aus, die wiederum die Gefahr von Stammbrüchen erhöhen. Gegen Insekten mit Ausnahme mancher Borkenkäfer ist der Baum jedoch immun 4.

Außerdem wäre es sinnvoll, den Baum in seiner Jugend vor Verbissschäden zu schützen. 2

Ein weiterer Punkt ist die geringe Hitze-/Feuerbeständigkeit in den Anfangsjahren, da die Borke noch sehr dünn ist. Diese steigt jedoch und macht die Bäume erst bei steigender Dicke relativ feuerresistent!

Absichtliche Feuer in Nationalparks?!

Feuer hat nicht immer nur schlechte Auswirkungen. So werden kontrollierte Feuer in manchen Nationalparks gelegt wie sie auch in der Natur vorkommen, um alle Pflanzen bis auf die feuerfesten Mammutbäume abzubrennen. Der daraus entstandene „Humus“ dient als Nährstoffreiche Erde für die bereits vorhandenen oder jungen Mamutbäume!

4. Die Nutzung des Holzes

Das Baum ist durch seine guten Eigenschaften sehr begehrt und wird deshalb immer noch weitläufig abgeholzt. Um den Baum jedoch zu schützen wurden deshalb bereits viele Nationalparks eröffnet.

Das Holz ist harzfrei, gut spaltbar, fein strukturiert, leicht bearbeitbar, hat einen geringen Volumenverlust beim Trocknen und die Neigung zum Reißen oder Verwerfen ist gering. Das alles sorgt dafür, dass das Holz des Küsten-Mammutbaumes eine höhere Qualität als das vom Berg-Mammutbaum aufweißt. 4 7

Durch diese hervorragenden Eigenschaften wird es für Inneneinrichtungen wie zum Beispiel Tische, Türen und Treppen, aber auch für Dachschindeln und als Konstruktionsholz verwendet. Sowohl früher als auch heute werden daraus sogar Gefäße hergestellt. Auch die Borke findet meist seine ihre Verwendung als Isoliermaterial und Rindenmulch. 4 6

Des weiteren finden sogenannte „Knoten“ ihre besondere Verwendung in der Herstellung von Resonanzböden und Orgelpfeifen! Die Ursache ihrer Entstehung bei meist älteren Küsten-Mammutbaumen ist noch nicht bekannt. Jedoch kann man darauf schließen, dass diese durch Bakterien oder Krankheiten zum Vorschein kommen könnten. Außerdem werden die daraus wachsenden Jungtriebe die auch zur selbständigen Verjüngung beitragen meist als Souvenir verkauft! 6

5. Ist der Küsten-Mammutbaum eine wirkliche Alternative?

Am Ende dieser vielen Informationen stellen Sie sich nun sicherlich die Frage: Ist der Küsten-Mammutbaum nun eine alternative Baumart und wie gut kommt er in unserer Region zurecht?

Die Antwort ist:

Vielleicht! Der Küsten-Mammutbaum könnte aufgrund der Temperaturveränderungen in der Zukunft eine alternative Baumart werden. Genau wissen wir es jedoch noch nicht, da die Bäume erst neu gepflanzt wurden - es ist schließlich ein Experiment!

Wir können jedoch schon Anhaltspunkte finden. Im botanischen Garten in Bayreuth sind unter anderem auch schon Küsten-Mammutbäume gepflanzt worden, welche jedoch nicht wirklich mit dem Spätfrost in unserer Klimazone zurecht kamen. Das Problem ist, dass die Kanäle im Baum, welche Wasser transportieren, bei zu geringen Temperaturen zufrieren. Sollten sich die Kanäle nicht mehr öffnen, verdurstet der Baum aufgrund des Wassermangels.

Dieses entscheidente Problem hat der Berg-Mammutbaum jedoch nicht. Laut dem Experten Gregor Aas ist der Berg-Mammutbaum somit die klar bessere Alternative zum Küsten-Mammutbaum! (hier geht es zum Interview, geführt von Elena Brandl!)

Wie bereits erwähnt, könnte der Küsten-Mammutbaum aber in der Zukunft trotzdem zu einer alternativen Baumart werden! Sollte dies der Fall sein, kann der Küsten-Mammutbaum mit seiner besseren Holzqualität wiederum zu einem starken Konkurrenten des Berg-Mammutbaumes werden!

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Hier kommen Sie zu den Quellen!

2021-12-15T16:49:40+01:00Von |

Berg-Mammutbaum: Wissen für Erwachsene

1. Überblick

Stößt man auf den Namen Berg-Mammutbaum, denkt man sofort an die gewaltigen, rekordverdächtigen und faszinierenden Bäume in den USA:

Bei einem Durchmesser von über 6 Metern11, können sie eine Höhe von bis zu 100 Metern11 und ein Alter von ungefähr 3500 bis 4000 Jahren18 erreichen!

Das folgende Bild zeigt den mächtigsten Baum der Welt! Der kalifornische General Sherman Tree ist ein wahrer Rekordhalter!

  • Höhe: 84 Meter29
  • Alter: 2500 Jahre29
  • Durchmesser: 11 Meter29
  • Volumen: 1500 Kubikmeter29

In Mitteleuropa erreicht die Baumart vermutlich “nur“ Höhen von ungefähr 40-50 Metern11 und Durchmesser von bis zu 6 Metern11, wäre damit aber trotzdem eine der größten Baumarten unserer heimischen Wälder! Die ältesten Exemplare sind zwischen 100 und 150 Jahre alt30.

Genaue Aussagen können aber noch nicht getroffen werden, da die Baumart dafür noch nicht ausreichend lange eingeführt ist.

Berg-Mammutbaum in Bayreuth

Es wird angenommen, dass der Berg-Mammutbaum bei ausreichender Wasserversorgung an vielen Standorten zurechtkommen kann. Allerdings muss stets beachtet werden, dass es sich bei der Anpflanzung im Arboretum nur um ein Experiment handelt und sich erst in Zukunft zeigen wird, ob diese Baumart als Ergänzung für unsere heimischen Wälder geeignet wäre.

Berg-Mammutbaum im Arboretum in Kulmbach kurz nach der Pflanzung Ende 2020

Gemeinsam mit dem Küsten-Mammutbaum und dem Zuckerahorn stellt die Anpflanzung des Berg-Mammutbaums im Arboretum eine Ausnahme dar. Sind Sie neugierig geworden und wollen mehr darüber erfahren? Dann hören Sie sich gerne das folgende Interview mit Frau Steinberger, einer der Mitwirkenden am Projekt im Kulmbacher Arboretum, an.

2. Natürliche Verbreitung

Wächst der Berg-Mammutbaum in Afrika, Amerika oder vielleicht in Asien? In welchen Höhenlagen ist er zu finden?

Begleiten Sie den Berg-Mammutbaum in seine Heimat, um mehr über sein natürliches Verbreitungsgebiet herauszufinden! Sehen Sie sich dazu das folgende Video an:9, 10, 13, 16, 18, 20, 21, 24, 25

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3. Standort

Wussten Sie, dass fast keine Baumart dem Berg-Mammutbaum konkurrenzfähig ist9? Wie tief schätzen Sie, reichen die Wurzeln des gigantischen Baums in die Erde?

Das und vieles mehr erfahren Sie in diesem Hörspiel!2, 9, 10, 11, 19, 21, 25, 26 Sehen Sie sich gleichzeitig die passenden Bilder an!

Berg-Mammutbäume bieten sowohl Lebensraum als auch Nahrungsquelle für heimische Lebewesen wie Käuze, Eulen, Spechte und auch Fledermäuse19.

In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet stehen die meisten Exemplare unter Naturschutz18. Ein bekannter Nationalpark ist der Sequoia National Park in Kalifornien3. Die folgenden Bilder geben Eindrücke aus verschiedenen Reservaten.

Vor allem die nordamerikanischen Indianer verehren die Baumart als Hüter des Waldes und Bewahrer der Geister der Ahnen27.

4. Blüte, Samen und Holz

Wann blüht der Berg-Mammutbaum eigentlich? Sind seine Zapfen groß oder klein? Wofür kann das Holz verwendet werden und wie lässt es sich verarbeiten?

Sind Sie neugierig geworden? Dann vertiefen Sie Ihr Wissen mithilfe des folgenden Videos!8, 9, 10, 11, 18, 19, 25

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5. Risiken

Trotz der unglaublichen Größen, die ein Berg-Mammutbaum erreichen kann, gibt es Situationen, die für die Baumart ein Risiko mit sich bringen können. Tippen Sie die einzelnen Karten an, um mehr darüber zu erfahren.

Feuer

Feuer und Blitzschlag können Eintrittsmöglichkeiten für Pilze und Insekten schaffen9. Zwar sind vor allem große Bäume resistent gegen Feuer und durch die bis zu 60 Zentimeter dicke Rinde gut geschützt, zu häufige Brände aber schädigen den Baum9.

Die folgenden Bilder zeigen Berg-Mammutbäume, die von Bränden gezeichnet sind.

Brände können aber auch positive Auswirkungen auf den Berg-Mammutbaum haben! Feuer kann die Nährstoffversorgung und den Boden verbessern und damit die Keimfähigkeit der Samen erhöhen9, 10, 25. Zudem kann durch Feuer die Konkurrenz geschwächt werden9, 10, 25.

Pilze

Während die Sämlinge von Grauschimmelfäule24 befallen werden können, ist die Baumart im Alter von 10 bis 20 Jahren vor allem für Hallimasch24 anfällig.

Die folgenden Bilder zeigen die Fruchtkörper des Hallimasch und dessen Auswirkungen auf einen Baumstamm.

Wasser und Schnee

Der Berg-Mammutbaum ist zwar auf ausreichend Wasser angewiesen11, 19, 22, jedoch weniger empfindlich gegenüber der zunehmenden Trockenheit als beispielsweise die heimische Fichte. Sturm und Schnee stellen für den Berg-Mammutbaum in der Regel kein Problem dar24. In den ersten Jahren ist der Baum allerdings frostanfällig22.

Das folgende Bild zeigt einen jungen Berg-Mammutbaum.

6. Zukunftserwartungen

Möchten Sie mehr über die Zukunftsprognosen des Berg-Mammutbaums in Deutschland und die unterschiedlichen Erwartungen gegenüber den beiden Mammutbaumarten erfahren? Informieren Sie sich darüber im folgenden Interview mit Herrn Dr. Gregor Aas, dem Leiter des Ökologisch-Botanischen Gartens Bayreuth.

Wenn es darum geht Baumarten für den Wald von morgen angesichts des Klimawandels zu testen, so würde ich sagen, dass der Berg-Mammutbaum ganz klar die größere Bedeutung hat als der Küsten-Mammutbaum.

Dr. Gregor Aas, Leiter des Ökologisch-Botanischen Gartens Bayreuth

Sie sind nun umfassend über den Berg-Mammutbaum informiert.

Besuchen Sie gerne auch weitere Versuchbaumarten im Arboretum.

Auf Wiedersehen!

Hier gelangen Sie zu Informationen über die verwendeten Quellen.

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2021-10-07T18:17:16+02:00Von |

Hickory: Wissen für Erwachsene

Video zur Hickory

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Natürliche Verbreitung

Wie Sie sicher wissen, stammt die Hickory ursprünglich nicht aus Deutschland oder Europa. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet ist im Flachland Nordamerikas auf einer Höhe von 100 – 900 Metern über dem Meeresspiegel. Genauer gesagt, wächst sie im Osten Kanadas, in den nördlichen und südlichen Präriestaaten der USA und man findet sie auch in den Bergregionen Mexikos.

Klimatische Kennziffern

Ihre Robustheit gegenüber unterschiedlichen Temperaturen und Niederschlägen ist bemerkenswert. Sie hat eine hohe Dürretoleranz und ist robust gegenüber Hitze und Trockenheit. Optimal sind jährliche Niederschläge zwischen 750 mm und 2000 mm und eine Jahresdurchschnittstemperatur von 4 bis 21 Grad Celsius. Sie kann auch Extremtemperaturen von -40 bis +46 Grad Celsius für kurze Zeit überstehen. Außerdem ist sie frosthart und hat eine geringe Sturmanfälligkeit.

Konkurrenzstärke und Standortbindung

Die Hickory ist konkurrenzstark, da sie als Halbschattenbaumart die Fähigkeit besitzt, Schatten und gedrängtes Bestandsgefüge lange zu überstehen. Auch Jungpflanzen können viele Jahre unter dichter Überdachung bestehen.

Die Hickory besitzt ein gutes Anpassungsvermögen an verschiedene Böden und Standorte. Bestes Wachstum ist auf feuchten, tiefgründigen, sandig-lehmigen, sauren bis neutralen Böden zu erreichen.

Wachstum und Wurzelsystem

Die Schuppenrinden – Hickory kann bis zu 40 m Höhe, ein Alter von bis zu 350 Jahren und Durchmesser von ca. 30-60 cm erreichen. Das langsame Jugendwachstum ist unter anderem der Investition von Nährstoffen in die unverhältnismäßig lange Pfahlwurzel geschuldet.

Sie besitzt ein kräftiges und tiefreichendes Pfahlwurzelsystem. In den ersten drei Jahren reicht die Wurzel von 0,6 bis 0,9 m tief in den Boden.

Holzeigenschaften und Bearbeitung

Andrew Jackson, der siebte US-Präsident und Generalmajor während des Krieges von 1812, erhielt den Spitznamen „Old Hickory“, weil er als zäh wie eine Hickory galt.

Nutzung

Hickorynüsse sind in Nordamerika eine wichtige Nahrungsquelle für Tiere wie Eichhörnchen!!

Blätter

Sie werden bis zu 60 cm lang und sind meist 5 - zählig, dass heißt das immer fünf Blätter zusammen sind. Im Herbst bekommen die Blätter eine goldgelbe Färbung.

Borke

Die Borke der Hickory ist hellgrau und stark abblätternd. Diese langen Borkenstreifen gelten als ein sehr gutes Erkennungsmerkmal.

Frucht

Die Frucht der Hickory wird als Nuss bezeichnet und hat eine grün - gelbe Hüllenstruktur. Sie ähnelt stark der Frucht der Walnuss. Die Schale ist 5 - 8 mm dick und die Nuss darin ist glatt und hellbraun. Auch der Samen ähnelt dem der Walnuss.

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2021-12-16T23:18:39+01:00Von |
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