Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeines
Alter | bis über 300 Jahre1 |
---|---|
Höhe | bis 50 Meter,2
meist aber nur bis 40 Meter3 |
Stammumfang | ca. 9,4 Meter;
kann Durchmesser von bis zu 3 Meter erreichen2 |
Blätter | ähnelt einem Ahornblatt, kann aber auch weniger Zacken haben
|
Früchte | an einem langen Stiel hängende Kügelchen mit weichen Stacheln
|
Stamm | in Platten sich ablösende Borke
|
Interessant
Die Ahornblättrige Platane entstand aus einer Kreuzung zwischen der Morgenländischen Platane (Platanus orientalis) und der Abendländischen Platane (Platanus occidentalis)2 wahrscheinlich um 1650 in Spanien oder Frankreich.3 Sie wird als potentielle Alternative zur Esche genannt4 und als geeignet für die Anpassung an geändertes Klima eingeschätzt.5
2. Verbreitung
Während die Morgenländische Platane im südlichen Balkan und in Vorderasien heimisch ist, stammt die Abendländische Platane aus Nordamerika.2 Der Mensch verbreitet die Platane in Europa, Nordamerika und weiteren temperierten Gebieten der Erde.3
Nordamerika
Balkan und Vorderasien
3. Wachstums- / Standortbedingungen
Faktor | |
---|---|
Niederschlag | Jährlich zwischen 350 und 2340 mm6 |
Temperatur | Jahresmitteltemperatur von 9 bis 19°C6 |
Lichtansprüche | Platane ist ein Pionierbaum3 Ein Pionierbaum ist ein in den ersten Jahren schnellwüchsiger Baum, hört aber im Vergleich zu Klimaxbaumarten früher mit dem größten Wachstum auf. Pionierbäume, wie neben der Platane z.B. auch die Birke sind widerstandsfähige, lichtbedürftige Bäume mit intensiver Wurzelbildung zur Bodenerschließung. |
Konkurrenzstärke | Weniger Konkurrenzstark2 -> Begrenzung der krautigen Konkurrenzvegetation erforderlich3 -> kann unter großen Bäumen nicht gedeihen, da der Baum ausreichend Licht braucht2 |
Nährstoffansprüche | Hoch -> basenreiche Böden sind erforderlich7 |
Staunässetoleranz | Erträgt temporäre Überflutungen4 |
Tontoleranz | Gut5 |
Kalktoleranz | Die Morgenländische Platane verträgt Kalk; über die Ahornblättrige liegen keine weiteren Informationen vor6 |
Interessant
4. Krankheiten / Risiken
Der Platanenkrebs (Ceratocystis platani) ist eine sehr aggressive und für den Baum tödliche Krankheit. Der Pilz wird durch Wurzelkontakte oder verseuchte Schnittwerkzeuge, Bodenmaterialien und Pflanzgut übertragen8 und dringt dann über Verletzungen in den Baum ein. Hinweise auf einen Befall können Verfärbungen am Stamm oder abgestorbene Kronenteile sein.
Die Platanennetzwanze (Corythuncha ciliata), wird in Europa seit den 1960er Jahren beobachtet. Ist ein Baum befallen behindert ihn die Wanze bei der Photosynthese, was zum Sterben des Baumes führen kann.9
Die Platane ist diesbezüglich nicht allzu empfindlich.7 Die jungen Bäume werden jedoch durch ein „WaldWUNDER“ geschützt.
Diese Art Zaun, die hier im Aboretum um jede Platane aufgebaut ist, ist eine CO₂-neutrale, aus heimlischen Holzarten gefertigte Alternative zum Plastik-Einzelschutz. Das WaldWUNDER kann den Baum vor Freischneidern, Verfegen durch Rehwild und bis zu einem gewissen Grad, solange der Wildbestand passt, auch vor Wildverbissen schützen.
Dürreperioden stellen für die Platane kein großes Problem dar, sie kann das vertragen.10,11
Die Platane ist eine frostharte Baumart.12
Die Sturmanfälligkeit ist gering, wenn sich das starke Herzwurzelsystem der Platane mit der starken Hauptwurzeln und den dichten oberflächlichen Seitenwurzeln in den Boden ausbreiten kann.1,11
5. Nutzung
Die Platane kann sehr vielfältig genutzt werden!
Das Holz der Platane wird häufig als Tischler- und Drechslerholz genutzt, z.B. für Innenausstattungen und zur Herstellung von Sportgeräten.2
Das Holz kann auch in der Papierindustrie verwendet werden, da es sich aufgrund der Fasereigenschaften eignet.2
Der Brennwert des Holzes ist fast so hoch wie der von Eichen- und Buchenholz. Eiche und Buche zählen zu den heimischen Baumarten mit höchstem Brennwert.2,3
In der Medizin finden die Früchte, die Borke und die Blätter der Platane Anwendung.11
Aufgrund ihrer starken Herzwurzel wird die Platane auch häufig zu Bodenschutzwecken verwendet.3
Häufig wird die Platane auch als Allee- bzw. Parkbaum genutzt,3 wie z.b. im Statdpark Kulmbach.
Interessant
Platanen sind Herzwurzler. Das Herzwurzelsystem ist ein besonders starkes Wurzelsystem. Es kann als eine Mischart aus Tief- und Flachwurzler beschrieben werden. Der Baum bildet einige starke Hauptwurzeln aus, welche schräg nach unten wachsen und sich gleichzeitig seitlich miteinander verzweigen.
6. Die Platane im Aboretum
Anzahl | Vor Ihnen stehen 25 Platanen |
---|---|
Alter der Bäume bei der Pflanzung (2020) |
1 Jahr
|
Pflanzabstand | 2 x 1,5 m |
Setzlingsherkunft | Baumschule Sailer |
Wieso wurde die Platane im Aboretum gepflanzt?
Die Platane wurde ausgewählt, da sie aufgrund der dort herrschenden Standortsbedingungen und Eigenschaften der Baumart im Zuge des Klimawandels eine mögliche ergänzende Baumart für den Zukunftswald sein könnte; ob sie es dann wirklich ist wird sich zeigen.
Hier gelangen Sie zu den Quellen.