1. Allgemeines über die Baumhasel (Corylus colurna)

Alter bis zu 400 Jahre (4 )
Höhe bis zu 30 Meter (4 )
Stammdurchmesser bis zu 170cm (4)
Borke   Die Borke ist längsrissig und braun-gräulich gefärbt.(4 )
Blütenstände Die Baumhasel blüht getrenntgeschlechtlichVon März bis April bildet der Baum, ähnlich wie einheimische Arten, bis zu 12cm längliche männliche Blütenstände aus. Die weiblichen Blüten sind unscheinbare Knospen mit rosa bis rötlichen Narben. (4 )
Früchte Die Früchte reifen in „Bündeln“ von fünf bis acht Nüssen heran, welche nach sechs bis sieben Monaten (Ende September/Oktober) vollends gereift sind.(4 )
Blätter An der pyramidenförmigen Krone wachsen, wechselständige, zweizeilige, ründlich bis herzförmige Blätter. Der Rand der Blätter ist doppelgesägt und an der Spitze zugespitzt.(4 7)
Wachstum Die Wuchsleistung der Baumhasel ist auf nährstoffreichen und frischen Standorten mit der der Hainbuche vergleichbar(am Anfang bis zu 90cm Zuwachs, später 20cm bis 40cm Zuwachs im Jahr). Auf trockenen, nährstoffarmen Kalkstandorten ist ihre Wuchsleistung der anderer Nebenbaumarten  wie z.B. der  Hainbuche weit überlegen. (4  7)
Wurzelsystem Die Baumhasel bildet eine 3-4 m tief reichende Pfahlwurzel aus, welche sich später zu einem Herzwurzelsystem weiter entwickeln kann. Die dadurch erreichte Standfestigkeit macht eine Besiedelung auf skelettreichen Standorten, wie z.B. Felshumusboden problemlos möglich. (4 )

2. Herkunft

Die Baumhasel stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Balkan (Bosnien-Herzegowina), Rumänien über die Türkei bis nach Afghanistan. (4)

3. Wachstums- und Standortbedingungen

Niederschlag jährlicher Niederschlag zwischen 570 und 800 mm in Ursprungsgebiet, etwas höhere Niederschläge stellen aber kein Problem dar(Kulmbach 953.8 mm)  (2)
Temperaturansprüche erträgt Temperaturextreme vom -38 bis +40 °C; Jahresmitteltemperatur zwischen 5 und 13 °C  (2 3)
Bodenansprüche gering; wächst auf flachen bis tiefgründigen, trockenen bis fast nassen Standorten -> gute Anpassungsfähigkeit (4 )
Konkurrenzkraft gering; ordnet sich wuchskräftigen, einheimischen Baumarten unter (4 )
Nährstoffansprüche gering; wächst auf nährstoffarmen bis -reichen Standorten (4 )
Lichtansprüche gering, kommt als Halbschattenbaumart mit leichter Beschattung anderer Bäume gut zurecht

4. Krankheiten/Risiken

Bei Auftreten von Frost während des Austriebs(März bis April) kann es zu starkem Zurückfrieren der Triebe kommen. Meistens werden die geschädigten Triebe jedoch noch im selben Jahr ersetzt. Durch ihre bis dahin gut entwickelten Blätter stellen auch Spätfröste im Mai keine große Gefahr dar. (4)

Aufgrund ihrer dünnen Borke kann die Baumart in den ersten Jahren nach der Pflanzung durch Mäuse und Hasen geschädigt werden. Junge Bäume werden häufig von Schalenwildarten verbissen und von Rehböcken verfegt. Zum Schutz der Jungpflanzen können Wildschutzzäune oder alternativ Drahthosen/Wuchshüllen für den Schutz einzelner Pflanzen aufgestellt werden. (1  4)

Vereinzelt wurde bisher in Deutschland vor allem bei Straßen- und Parkbäumen ein Blattbräunepilz nachgewiesen, der zu einer auffälligen Kronenverlichtung führt. Dies kann auch in Kombination mit Schleimfluss am Stamm auftreten.

Auch der Hallimasch-Pilz (am rechten Rand abgebildet) kann ältere Exemplare befallen und zu deren Absterben führen. (4 6)

Interessant

Die Pollen der Baumhasel können bei Allergikern starke Hustenanfälle bis Atemnot und Heuschnupfen auslösen!

5. Nutzung

Die Baumhasel kann vielseitig verwendet werden!

Das Holz der Baumhasel ist bei der Möbelherstellung und beim Drechseln sehr beliebt, da es sich auch bei hoher Feuchtigkeit und nach dem Trocknungsvorgang kaum mehr verändert. Auch die Musterung, die aus hellem Splintholz und aus dunklerem bis rotbraunen Kernholz besteht, macht es sehr beliebt.(4)

Das Holz einen sehr hohen Brennwert. Dadurch eignet es sich, auch wegen des vergleichsweise schnellen Wachstums, sehr gut als Brennholz. (4)

Die Nüsse der Baumhasel sind kleiner und vergleichsweise weniger geschmacksintensiv als die der einheimischen Hasel, aber ebenfalls essbar. Sie dienen außerdem einheimischen Tieren wie Eichhörnchen als Nahrungsquelle. (4 9)

Aufgrund ihres schlanken Wachstums und ihrer Robustheit wird die Baumhasel gerne als Park- und Straßenbaum gepflanzt. (4)

Dank des weitreichenden Wurzelsystems eignet sich die Baumhasel hervorragend, um Bodenerosion entgegenzuwirken. Das Wurzelsystem stärkt den Halt des Bodens und kann somit Erdrutsche o. Ä. verhindern. (4)

Hier gelangen sie zu meinen verwendeten Quellen. Viel Spaß beim weiteren Informieren!

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