Roteiche: Wissen für Erwachsene
Herkunft
- ursprüngliches Verbreitungsgebiet der Roteiche: östliches Nordamerika in Höhenlagen bis zu 1600 Metern
- Anpflanzung aufgrund der rötlichen Herbstfärbung als Park-und Alleebaum in Mitteleuropa seit Mitte des 18. Jahrhunderts
- Anfang des 20. Jahrhunderts als Kompensation für den Verfall der einheimischen Eichen-Arten angepflanzt, wodurch selbst vermehrende Roteichenbestände entstanden
Größe | 20 bis 30 Meter |
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Stammdurchmesser | Bis zu 2 Meter |
Form | Runde Baumkrone |
Alter | Bis zu 400 Jahre |
Blätter
- Bis zu 20 cm lang und 10 cm breit an einem bis zu 5 cm langen gelblichen Stiel
- Auf jeder Seite vier bis fünf Blattlappen, die durch bis zu 5 cm lange Buchten abgeteilt sind
- Die Enden der Blattlappen laufen spitz zu
- Blätter in den ersten drei Wochen nach dem Austrieb gelb, anschießend grün
- Im Herbst: orange bis rot leuchtend
Struktur der Borke
Wurzelsystem
- Jugend: Pfahlwurzelsystem (Die Keimwurzel entwickelt sich zur Hauptwurzel welche vertikal in den Boden wächst)
- Später: Herzwurzelsystem (Kombination aus Wurzeln, die für optimale Versorgung in die Tiefe reichen und aus Wurzeln, die sich Nährstoffe und Wasser aus bodennahen Schichten ziehen)
- Durchwurzelungstiefe von rund 3 Metern möglich
Standortsbindungen
- Roteiche stellt an den Boden eher geringe Ansprüche
- Wächst auch auf nährstoffarmen steinigen und sandigen Böden
- Beste Wuchsleistung an hellen, warmen Standorten und auf basischen, tiefgründigen Böden
- ungeeignete Standorte:
- lange Überflutung
- starkes Stauwasser
- Kalk im Oberboden
- extrem trockene Standorte
- strenger Ton
Anpflanzung
- Oft als Zierbaum in Städten
- Nahrungsquelle für zahlreiche Tierarten
Biotische und abiotische Faktoren
- Eichenwelke kann rasch Bestände zum Absterben bringen; Verbreitung durch Borkenkäfern
- Wurzelfäule vor allem in kalkhaltigen und wechseltrockenen Gebieten
- Zuwachsverlust, Kronenverlichtung und Wurzelbrüche
- Entwicklungsstörungen bei karbonhaltigen Oberböden
- starke Entlaubung von Einzelbäumen bis hin zum Absterben ganzer Bestände durch den Schwammspinner
- Starker Verbiss von Reh-und Rotwild
- Allerdings: immun gegen Mehltaupilz
- Schädlinge:
- Grüne Eichenwickler
- Gemeine Frostspanner
- Eichenprozessionsspinner
- Schwammspinner
- Eichenprachtkäfer
Wachstumsprozess
- fast doppelt so schnelles Wachstum wie einheimische Arten,
- Spitzenwerte im Jungendwachstum: über 2m Länge im Jahr
- Triebwachstum erfolgt in zwei Perioden (Johannistrieb):
- Mitte Mai bis Anfang Juni
- Ende Juli bis Anfang August
Früchte/Samen
- Eicheln haben im durchschnitt einen Durchmesser von 2 cm und sind hellbraun
- Eicheln reifen erst im zweiten Jahr
- Fruchtbecher hängt an einem 1 cm langen Stiel
Blüte
- männlichen Blütenstände hängen locker herab
- weiblichen Blüten sitzen einzeln oder paarweise auf den Ästen
- Blüten sind gelblich grün
- Blütezeit in Mitteleuropa: Mitte Mai
- Roteiche blüht bereits in relativ jungem Alter von 25 bis 30 Jahren
Holz
- Rötlicher Farbton
- Grobporig, mit weitlumigen Gefäßen
- Relativ dicht => hartes, schweres Holz
- Ähnliche Verwendung wie das Holz der einheimischen Stieleiche und Traubeneiche, aber durch unregelmäßige Maserung weniger wertvoll (ca. 30% weniger Wert)
- Bauholzverwendung: im Außenbau Imprägnierung notwendig
- Geeignet für:
- Tischlerarbeiten
- Parkettholz
- Treppenbau
- Herstellung von Fenstern und Türen
- Herstellung von Holzkohle
- Und als Brennholz
- Ungeeignet für Fassbau, da die Verthyllung der Gefäße nicht so intensiv ist wie bei heimischen Arten => undicht
Verthyllung
Als Verthyllung bezeichnet man das Verschließen nicht mehr genutzter Gefäße speziell bei bedecktsamigen Pflanzen.
Warum wird der Baum hier gepflanzt?
- widerstandsfähiger als heimische Arten gegen den Mehltaupilz
- an gleichen Standorten schnelleres Wachstum als Stiel und Traubeneiche
Hier sind die verwendeten Quellen!